Die Geschichte vom LST zum Minenleger Bottrop
(Landing Ship Tank - LST) Sie sind deutlich größer (auch über 100 m Länge) und ähneln im Aufbau Handelsschiffen. Im Unterschied zu diesen haben LSTs einen sehr breiten und flachen Kiel im Bugbereich, der die Anlandung ermöglicht und eine vertikale Bugklappe um Truppen und Material anzulanden. Im Gegensatz zu Landungsbooten landen sie in der Regel nur mit dem Bug am Strand und können dann über Klappe und Rampen entladen werden. Ein vollständiges „Trockenfallen“ wie es Landungsbooten möglich ist (z.B. bei Ebbe im Wattenmeer), ist bei Landungsschiffen nicht möglich. Sie sind dagegen hochseetauglich und haben sehr große Transportkapazitäten (über 2.500 t). Für die Erstürmung eines Küstenabschnittes sind sie wegen ihrer Größe und der damit verbundenen sehr langsamen Anlandung nicht geeignet. Ihre Aufgabe ist es an einer bereits gesicherten Küste vor allem schweres Material, z.B. Panzer, und weiteren Nachschub anzulanden.
  Minenleger Bottrop und Schwesterschiff Bochum BOTTROP, Takt. Nr.N121 -Klasse 370 (vor Umbau Klasse 765) Dabei handelte es sich um ein ehemaliges Landungsschiff des amerikanischen Typs LST, die in Deutschland zu Minenschiffen umgebaut wurden. Sie wurde dem 1. Minenschiffgeschwader bzw. ab 1965 dem Minenlegergeschwader zugeordnet. Insgesamt waren es, die BOCHUM (N 120), BOTTROP (N 121) und BAMBERG (A 1403). Die Einheiten wurden 1961 in Dienst gestellt und dem 1. Minenschiffgeschwader bzw. ab 1965 dem Minenlegergeschwader zugeordnet. Nach der Außerdienststellung im Jahr 1972 wurden sie an die Türkei abgegeben.
Hier die Bottrop auf Borkum, mit angetretener Besatzung in Paradeaufstellung, zum Empfang des Landungsgeschwaders.

Minenleger Bochum an seinem Liegeplatz in Flensburg
Die Geschichte des Bordhundes Maik von der Bottrop Was das für einer war, da kenne ich mich nicht aus. Ein schwarzer Pudel ja. Da er nicht weiter gepflegt wurde, das heißt kein Fellscheeren und so weiter. Wo Vorne oder Hinten war, war manchmal nicht richtig zu erkennen, da er auch dunkle Augen hatte, nur wenn die Zunge herauskam war es klar.
Maik war ein sehr lieber und anhänglicher Kerl. Als ich meine Kammer auf der „Bottrop“ bezog, kam er zu mir und wir machten uns bekannt.Anscheinend wußte er, dass er sich mit den Schmadding gut stellen mußte (wegen Verunreinigung des Decks), denn er blieb sofort bei mir und es entstand eine große Freundschaft. Er schlief in meiner Kammer vor meiner Koje und ging nicht mehr von meiner Seite.
Während der Seefahrt war er immer auf der Brücke und so hatte man ihn auch unter Kontrolle, damit er nicht verlorenging.
  Er kannte jedes Kommando und die dazugehörigen Pfiffe. Wir lagen vor Langballigau vor Anker mit 200 scharfen Minen an Bord. Hatten ein über den anderen Tag Wache, so auch jedes zweite Wochenende. Wir hatten eine stetige Verbindung mit der Barkasse an Land. Kam das Signal und die Durchsage „Die Barkasse fährt in 2 Minuten“ da war er nicht zu halten.
Damals war ich in Lüdenscheid verlobt. Alle 2 Wochen fuhr er mit mir ins Wochenende.
An der Litertalsperre hatten wir ein Segelboot, das war für ihn das Größte, Schiffe. Ups, da war er nicht mehr zu halten, aus dem fahrenden Auto zum Fenster raus und ab.Ich konnte da nur noch so schnell wie möglich hinterher .
Bei der Außerdienstellung der Bootrop nahmen ihn Besatzungsmitglieder mit an Bord des SM-Bootes Gemma. So, nun hast Du etwas über unseren Maik gehört.
Die neue Geschichte des Bordhundes Teddy von der Bochum
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Hier: Bordhund Teddy von Minenleger Oste/Bochum. Moin zusammen.
Gerhard Blume der 81er OB.d.R. Hameln, 11.11.2017
Kamerad Blume berichtet hier, wie Teddy zur Flotte kam!
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Nur durch Zufall bin ich auf die Bordhunde-Homepage gestoßen und habe festgestellt, dass die Biografie vom Bordhund Teddy nicht vollständig ist. Ich möchte den Lebenslauf von Teddy daher richtigstellen. In der Zeit von Januar bis Ende März 1965 war ich auf dem Tender Oste ( 3. Minensuchgeschwader In Kiel). Ab 1.April erfolgte die Außerdienststellung der Oste und Umbau zum Messboot.
Während meiner Dienstzeit an Bord von Tender “Oste” habe ich Teddy beim Landgang erworben und mit auf die Oste genommen.
Ich konnte ja nicht wissen, dass der Tender so schnell außer Dienst gestellt wurde. Die gesamte Besatzung und ich, hatten beschlossen, Teddy daher in gute Hände zu geben. Unser Alter war in Kiel verheiratet und hatte zwei Kinder. Teddy war öfters übers Wochenende dort und hat sich in der Familie wohl gefühlt. Unsere Überlegung war: Der Hund hätte somit auch Familienanschluss und würde ja auch ein neues Kommando bekommen. Und das war ja dann auch so.Der Minenleger Bochum wurde seine neue Heimat. Ich bin froh,dass Teddy einige schöne Jahre als Bordhund dort erleben durfte.
Für deine Seite wünsche ich Dir viel Erfolg weiterhin
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Tender Oste
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Die Oste nach der Umrüstung zum Meßboot
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Der Kamerad H. Adler war von 1966 bis Sept. 1967 auf der Bochum und berichtet folgendes Erlebnis über Teddy:
Hallo und Moin Anscheinend war Teddy ein Wiederholungstäter. Stützpunkt Mürwik Irgendwann 1967 Über alle Lautsprecher Marschbefehl: Schiff Klarmachen zum Auslaufen Bis auf Kopfleine alle Leinen los,Stelling hoch Verdammt: Bootsmann Teddy ist noch nicht an Bord. Da ,in ungefähr200m Entfernung alle Zeit der Welt gehört ihm Stelling wieder runterfieren
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Später auf See. Freiwache an Oberdeck angeteten Teddy läuft wie immer zwischen Mannschaft und Offizieren hin und her. Kläfft diese an , wer hat ihm das wohl beigebracht Der ,Alte, schmunzelt. Dann wird Bootsmann Teddy mit allen millitärischen Ehren zum Maaten degradiert. Ja das war Teddy und unser “Alter”.
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Der Kamerad Werner Fischbach schrieb folgendes über seine Erlebnisse mit Teddy: Hallo Peter, nur durch Zufall bin ich auf die Bordhunde-Homepage gestossen (ein ehemaliger Kamerad hat mir die Adresse gegeben). Ich bin 1968 (von Januar bis Dezember) als Funk(ober)maat auf dem Minenleger "Bochum" gefahren, und natürlich hatten wir auch einen Bordhund. Der hieß Teddy und hatte den Rang eines Maaten.
Als ich an Bord kam, war Teddy schon da. Und als ich nach einem Jahr wieder von Bord ging (auf die Fregatte "Emden"), war Teddy immer noch da. Wie lange er auf der "Bochum" gefahren ist, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass er sehr an dem Dampfer hing. Als wir einmal ohne ihn ausgelaufen sind, weil er zu spät von Land gekommen war (der Alte hatte extra das Ablegen verzögert), blieb er einige Tage beim Proviantmeister im Stab. Dort war er sehr unglücklich und hat während dieser Zeit jegliche Nahrungsaufnahme verweigert. Als wir wiederkamen stand er freudig mit dem Schwanz wendelnd auf der Pier, und die Wiedersehensfreude war riesengroß Anbei ein Foto von Teddy und eines der "Bochum". Weil sehr wahrscheinlich sich nur wenige an die alten Minenleger erinnern können. Was mit Teddy nach der Außerdienststellung der Bochum geschah ist zur Zeit noch nicht bekannt, aber wir hoffen, dass er einen guten Abgang hatte, bzw. ein neues Kommando auf einem der Minensucher wie Maik von der Bottrop. |
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Der Kamerad Norbert Rohland berichtet folgendes über Teddys Ableben.
Ich bin bis zur Auserdienststellung auf der Bochum gefahren. Leider muß ich euch mitteilen, das Teddy beim letzten Schiffsicherungslehrgang in Neustadt von einem Wachhund totgebissen worden ist. Die ganze Besatzung trauerte um Teddy und der Wachhund durfte die Pier, an der wir lagen nicht mehr betreten, hätte wohl ein Unglück passieren können! Wir haben Teddy in die Kühllast getan und ihn im Sperrgebiet vor Olpenitz ein Seemannsgrab mit allen Ehren gegeben. Leider konnte ich nichts schönes über den Verbleib von Teddy berichten. Die ca. 4 Jahre auf der Bochum waren, heute würde man sagen "Geil" ! Es grüßt Euch “Früher Sani” heute “Rentner” Norbert Rohland
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Eine alte seemänische Überlieferung besagt, das Bordhunde nach ihrem Tod, nach einer Seebestattung, auf einem Leuchtturm weiterleben und dort auf ihre Menschen warten, um ihnen eines Tages den Weg ins Paradies zu zeigen. Denn ohne einen solchen Führer kann der Seemann den Weg dorthin nicht finden.
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Im Jahre 1964 wurde der “Minenleger Bottrop”, seinerzeit das zweitgrößte Schiff der Bundesmarine, zum Patenschiff der Marine-Kameradschaft Bottrop. Diese Patenschaft bestand bis zur Außerdienststellung im Jahre 1971.Der ehemalige Komandant Otto Letz ist heute Ehrenmitglied unserer MK.
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