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Geschichten über Bordhunde auf Marineschiffen
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Bordhunde Pluto vom Schulboot “Wespe”
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Die Historie des Namen “Wespe” in der deutschen Marine
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Im Jahre 1860 wurden die ersten Dampf-Kanonenboote gebaut. Die SMS Wespe war das erste Schiff das den traditionsreichen Namen “SMS WESPE I” erhielt.
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Die WespeII-Klasse war eine Klasse von elf Panzerkanonenbooten der deutschen Kaiserlichen Marine, konzipiert zur Verteidigung der deutschen Wattgebiete und Flussmündungen. Das Panzerkanonenboot SMS Wespe von 1876 war das Typschiff dieser Klasse. Gebaut wurden sie zwischen 1875 und 1881 bei der AG Weser in Bremen für die Kaiserliche Marine. Alle Boote waren baugleich. Baubeginn des Typschiffes war 1875, der Stapellauf erfolgte am 6. Juli 1876. Ausgeliefert wurde die Wespe noch im selben Jahr.
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Die 44 Meter langen, 11 Meter breiten und 3,3 Meter tiefgehenden, aus Eisen gebauten Boote verdrängten je 1109 Tonnen und verfügten über je vier Zylinderkessel mit rückkehrender Flamme, die den Dampf für zwei geneigt liegende Zweifach- Expansionsmaschinen lieferten. Auf die beiden Schraubenwellen wirkten je 700 PS und sorgten für eine Höchstgeschwindigkeit von 12 Knoten. Bei einer Marschfahrt von 10 Knoten reichte der Kohlenvorrat von 43 Tonnen für etwa 70 Einsatzstunden, was einer Reichweite von 700 Seemeilen entspricht. Wegen ihrer speziellen Konstruktion mit einem flachen Boden waren die Schiffe in der Lage, bei Ebbe trocken zu fallen und so als vorgeschobene Küstenbatterie zu dienen. Andererseits waren sie dadurch nicht besonders seetüchtig und leisteten deshalb nur untergeordneten Dienst, meistens in Häfen.
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Das Schulschiff Wespe F211
Dem 1. Geleitgeschwader gehörten die Geleitboote vom Typ M 35 BRUMMER und BREMSE -in Dienst gestellt am 12. Februar 1957- sowie HUMMEL, BIENE und WESPE -in Dienst gestellt am 28. Februar 1957- an. Die WESPE mit der takt. Nummer F 211 war der alte Minensucher M24, der auch aus Frankreich zurückgekauft wurde. Die WESPE war das 3te Schiff, dass diesen Traditionsnamen in der deutschen Marine erhielt.
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Am 1. Juli 1960 verlegte das 1. Geleitgeschwader unter gleichzeitiger Umbenennung in Schulgeschwader nach Kiel.
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Die Geschichte vom Bordhund Pluto von der “Wespe”
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Der Kamerad Siegfried Wölk aus Reutlingen, ließ hier mal seine Marinezeit nach 50 Jahren Revue passieren: Mit zunehmenden Alter sollte man ab und zu ebenfalls Rückschau halten, wenn man in den Zeitungen lesen kann: “ 50 Jahre Gorch Fock” unermüdlich auf Reisen, ohne zu altern. Am 23. Aug.1958 wurde das Paradestück der Marine in Hamburg getauft. Meinen Wehrpass musste ich hier zu Rate ziehen um nachzusehen, wo ich an diesem Tag war und wo mein eigener Standort bei der Marine war. Dort hatte ich es schon ziemlich weit gebracht, denn ich war als Matrose Kommandant auf einer Waffenkammer in Glückstadt. Das war mehr als ein Kuriosum, weil die neuen Rekruten, ebenfalls Matrosen, mich in der Ausübung meines Dienstes mit „Herr Matrose“ anzusprechen hatten. Das gipfelte dann z.B. in meinem Übermut darin, meine Macht als „Vorgesetzter“ auszuspielen und den einen oder anderen Rekruten anzupfeifen mit den Worten: “Können Sie nicht grüßen”?! Ein volles Jahr war ich nun einer von den blauen Jungs und habe es noch nicht einmal zum Gefreiten gebracht. Welche Schande. Die Schuld daran lag natürlich bei mir, weil ich bis dato noch ein etwas distanziertes Verhältnis zwischen Befehl und Gehorsam hatte. Das äußere Zeichen dafür, dass sich dies verbessert hatte, war meine Beförderung zum Gefreiten UA und ich erhielt endlich mein erstes und lang ersehntes Bordkommando. Sicher bin ich während der Ausbildung auch etwas an Bord einiger anderer Boote herumgepütschert, wie der Norddeutsche sagt, aber nun sollte aus mir doch noch ein echter Seemann werden und das an Bord eines richtigen Schiffes, aber halt, es war trotzdem nur ein Boot mit dem Namen „Wespe“ und man nannte uns alle 5 Dampfer nur das “Insektengeschwader“.
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Zum Glück hatte ich nicht die allerletzte A-Karte gezogen, denn wir heizten unsere Maschinen zumindest nicht mehr mit Steinkohle, sondern bereits mit Schweröl. Trotzdem habe ich “mein Schiff” immer mehr lieb gewonnen, eine Eigenschaft, die jedem Seemann befällt und sei sein Schiff noch so hässlich. Einen weiteren Vorteil für mich als Seemann sah ich darin, als Artillerie-Maat an Oberdeck zu fahren und außerdem bin ich auch von Seekrankheiten verschont geblieben. An dem beengten Zusammenleben an Bord hatte ich mich auch gewöhnt und konnte es daher überhaupt nicht verstehen, dass wir noch mehr zusammenrücken sollten wegen eines neuen Besatzungsmitglieds. Wo der plötzlich herkam konnte keiner an Bord sagen. Sein Name war „Pluto“, eine undefinierbare Mischung aus unzähligen Hunderassen. Er wurde ziemlich schnell zum Mittelpunkt der Besatzung, obwohl er sich total außerhalb jeder militärischen Grundordnung bewegte. Er fühlte sich mehr zu den Heizern hingezogen, weil es dort immer warm war. Fuhren wir zur See und das Wetter war gut, so saß er neben dem Kommandanten in der Steuerbordnock und es entging ihm nichts.
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Wenn es ihm zu kalt wurde verkrümelte er sich still und heimlich in sein Heizerdeck. Legten wir nach einem Seetörn in irgendeinem Hafen an, so war Pluto als Erster an Land, noch bevor die Stelling Landberührung hatte. Oftmals sahen wir ihn schon ins Wasser plumpsen. Es war eine Freude ihn zu beobachten, wie er aber auch jeden Grasbüschel auf das Genaueste untersuchte, wobei er sich nach und nach entfernte und sich erst dann wieder sehen ließ beim Seeklarmachen zur nächsten Reise. Hierbei machten die Heizer ihre Standproben mit der Maschine, ebenso wurde das Typhon betätigt, sowie eine total schrille Dampf-Pfeife, die in den Ohren wehtat. Die Stelling war fast eingeholt, als unser Pluto mit langer Zunge angehechelt kam und mit dem letzten Satz an Bord sprang. Alles atmete auf und Pluto verschwand zunächst unter Deck, wo er eine warme Mahlzeit bekam und seine Erlebnisse an Land aufarbeiten konnte.
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Siggi mit Freund Pluto. Meine Freundschaft zu ihm wurde eines Tages doch sehr getrübt, als wir durch den NO-Kanal fuhren und wir uns in der Gegend um Rendsburg die schönen Häuser anschauten und nach noch schöneren Mädels Ausschau hielten. Als ich zur Wachablösung auf die Brücke kam, bemerkte ich hie und da das eine und das andere Exkrement unseres „lieben“ Pluto. Ich hatte noch nicht richtig zu Ende gedacht, als bereits die Stimme des Kommandanten erklang: „Maat Wölk, lassen Sie bitte die Brücke sauber spulen, unser Pluto scheint Durchfall zu haben“! Nun kann sich jeder denken, welchen Grad von Sympathie ich gegenüber unserem „lieben“ Pluto noch übrig hatte. Aber wie immer, der Ärger war schnell verflogen und man ging ebenso schnell wieder zur Tagesordnung über. So könnte ich noch mehrere Storys zum Besten geben, einiges ist auch sicher in Vergessenheit geraten. Falls es noch Besatzungsmitglieder aus dieser Zeit ab 1.8. 1959 bis 1960 irgendwo gibt, würde ich mich über Kontakte sehr freuen. Meine Adresse: ev-sigi@gmx.de
Werftliegezeit in Bremerhaven und die weiten Wege vom Boot zum Vergnügen
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ARI-Mixer Siggi’s ganzes Interesse galt immer der Seefahrt. Deshalb habe ich mich an Bord auch mehr und mehr unserer Seemänn.Nr.1 angeschlossen. In heiklen Situationen konnte es daher passieren, dass er bei seinen seemänn. Aktionen lieber mich als einen von seinen Seeleuten wecken ließ, z.B. trat solch ein Fall mal ein, als wir im Trockendock in BRHV lagen und der Fußmarsch in die sündige Meile mehr als 6 km betrug. Mit unserer bordeigenen Pinnaße wurde folglich ein Routineverkehr quer durch den Hafen veranstaltet. Nachdem nun unsere seemänn. Uff’ze diese Pinnaß beim Ab-und Anlegen immer mehr ramponierten, fragte er, ob ich in der Lage wäre, mit solch einem Boot hin und her zu schippern, ohne das dabei größere Schäden entstehen. Nun war ich also ganz plötzlich richtiger Kommandant geworden, wer hätte das gedacht, ohne jede Aus-und Vorbildung. Solche Sachen waren zu meiner Zeit bei der Marine möglich. Als Beweis füge ich ein Bilddokument bei. Die einzige Vorschrift die damals wohl bestand war die, dass ein Masch.Heizer mit an Bord sein mußte. Jedenfalls war bei Beendigung meiner Kommandantenlaufbahn keine einzige Beule oder Ramming zusätzlich zu erkennen.
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Kater Peter und die Wespe Der Kamerad Manfred Liedtke, der auf mehrere Boote im Schulgeschwader für berichtet über seine Erlebnisse mit Kater Peter auf der Wespe. An den Hund Pluto auf der Wespe kann ich mich leider nicht mehr erinnern. An den Kater PETER schon. Wann der Kater an Bord gekommen ist fällt mir leider auch nicht mehr ein. Der Smut an Bord Name? (Meine Frau meinte er hieß Wagner ) war seine Bezugsperson. Er wurde immer mit rohen Fleischstückchen gefüttert und trainiert. Tampen rauf, Tampen runter und andere Kunststücke hatte der Smut ihn beigebracht. An Bord bewegte er sich ganz normal.
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Auf See schlief er immer bei der Seeflagge im Tampenknäul, und bei schwerer See ging er immer Mittschiffs im Maschinenraum, wo er einen weichen Schlaf- Platz hatte. Ich glaube er war immer ein wenig seekrank. Er war so zu sagen auch kein Schmusekater, denn es durften nur sehr wenige an Bord ihn anfassen oder streicheln. Beim Auslaufmanöver war er immer pünktlich an Bord. Bloß einmal fuhr er auf eun Zerstörer mit, versehntlich natürlich und wir wurden über Funk benachrichtigt und mußten von der Fahrbereitschaft (Stützpunkt Kiel) einen Fahrzeig anfordern. Mit zwei Mann wurde der Kater von der Schleuse in Kiel - Holtenau abgeholt. Das Tampenklettern hatte Ihn der Smut beigebracht, und somit konnte er auch von Schiff zu Schiff. wenn das Geschwader im Päckchen lag, sich bewegen. er ging auch nicht den normalen Weg, sonder meistens über die dicken Taue(Bild).
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Aber irgendtwan haben sich die Taue mal so doll bewegt, daß er ins Hafenwasser gestürzt ist und durch die Wachen eine große Rettungaktion ausgelöst wurde. Der Kater PETER schwamm tatsächlich immer hin unfd her konnte sich nicht für ein Schiff entscheiden. Obwohl schon mehrere Rettungsringe und Rettungsinseln im Wasser schwammen, hat er sich dann über einen Pfänder und Taue selbst an Bord gezogen. Und zwei Kammaraden, die den Kater nachgesprungen waren mußten mit Strickleitern an Bord geholt werden. Also eine Große Übung für einen kleinen Kater. Selbstverständlich fuhr der Kater auch auf unseren Ausbildungsreisen mit. (es war die 18 Auslands-Ausbildungsreise des Schulgeschwaders oder des Insektengeschwaders mit Eider und Trave) In Izmir(Türkei) hat unser Kater PETER dann auch noch für diplomatische Verstrickungen gesorgt in dem er von Bord ging, aber dann von den anwesenden hiesigen Sicherheitskräften und Polizei nicht mehr an Bord gelassen wurde. Zu Klärung der Sachlage konnt auch keine unserer Wachen, wegen der Verständigungsprobleme, nicht da zu beitragen.
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Immer wieder wurde der Kater vom Schiff weggescheucht. Erst als ein höherer Vorgesetzte der türkischen Polizei und ein Höherer Dienstgrad unsereres Geschwaders konnte die Situation entschärfen und Kater ließ sich auf den Arm unter riesigen Applaus der Zuschauer im Hafen an Bord bringen.
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Wo der Kater nach der Verabschiedung der Wespe geblieben ist, kann ich nicht genau sagen. Ich war später noch auf der SDM in Wilhelmshafe für 2 Monate, wo ich gehört habe , daß der letzte 1 WO (der auch Tierarzt war) ihn mit nach Hause genommen haben soll. Also es war eine richtige Seekatze, stur und eigensinnig und immer seekrank oder wollte er nur in der Sonne liegen bei der Seeflagge, dort wo auch das Lüftungsgebläse des Maschinen-Raums immer schöne warme Luft nach draußen blies. Der starke Ölgeruch war dann Nebensache. |
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Schulgeschwader auf der Heimreise nach Kiel
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